Glaube

Gedanken aus dem Gemeindebrief Februar 2025:

… abchecken – begutachten – erproben – inspizieren – kontrollieren – testen – überprüfen – untersuchen - sich vergewissern - in Augenschein nehmen - auf den Grund gehen – beobachten – erforschen – erkunden – recherchieren – studieren – analysieren – eruieren – sondieren – kontrollieren …

"Prüft alles und behaltet das Gute!"

Jedes Kalenderjahr ist mit einem Wort aus der Bibel überschrieben, eine Art Leitfaden. Die Jahreslosung. Paulus schreibt die Worte in einem Brief -1. Thessalonicher 5,21 Alles abklopfen, wahrnehmen, was ist, all die Vielfalt und Unterschiedlichkeit. Wirklich alles. Das sollen die Menschen damals. Und dann überlegen: Was dient dem Leben? Was ermöglicht Freiräume? Wie wird etwas gut?
Das sollen, dürfen, müssen die Gemeinden – wenn es funktionieren soll. Das Gute Leben. Das Leben miteinander. Das Leben, wie Gott es will. Ja, auswählen, entscheiden, bewahren und handeln – darum geht es. Nicht nur vor 2.000 Jahren – sondern immer wieder in unserem Leben, in unserer Gesellschaft, in unseren Kirchen und Dorfgemeinschaften. Es hört nicht auf. Prüfen und Gutes tun! Es ist also ein Appell an unsere Achtsamkeit, unser Wachsein, unsere Verantwortung. Und es ist auch ein Appell zu Offenheit, und Toleranz – wenn etwas gut ist, auch wenn es nicht was Eigenes ist. Wenn etwas gut ist – bewahrt es, behaltet es, füllt es mit Leben. Unsere Wirklichkeit? Man spürt es. Man liest es in Meldungen und die Statistiken verkünden es immer wieder; unsere Kirchengemeinden werden kleiner, unsere Landeskirche arbeitet an Strukturveränderung und unsere Kirchengemeinden müssen neu kalkulieren.

„Was können wir uns noch leisten“ wird oft gefragt. Eigentlich müsste es heißen: „Was haben wir für Potential“. In fast jedem Dorf steht eine Kirche. Zeugnis unserer christlichen Tradition. Aber oft auch Zeichen von Vergangenem und Vergänglichem. PRÜFEN – DAS GUTE BEHALTEN Neu nachdenken, was wir brauchen, welche Schätze wir haben und was Ballast ist. Das GUTE BEHALTEN bedeutet nicht, das unsere Kirchengemeinden zu Museen werden. Sondern Orte sind, bleiben oder werden, wo Gutes wachsen kann, wo wir gemeinsam danken, träumen, hoffen, beten können. Kirche und damit auch unseren kleinen Kirchengemeinden werden immer wieder in Frage gestellt, was wir in einer modernen, scheinbar aufgeklärten Welt können und wollen. Menschen, die sich hier engagieren stehen auch immer wieder vor diesen Fragen. Es ist die Aufgabe der Gemeindekirchenräte, die in diesem Jahr neu gewählt werden – genau hinzuschauen, was ist gut, was lassen wir lieber, was brauchen wir. Genauso wie eine der ersten Gemeinden um das Jahr 50 herum, denen dieser Brief geschrieben wurde: Haltet Frieden untereinander, tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen, jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann. Seid allezeit fröhlich, betet, seid dankbar. Vertraut dem Geist Gottes. Prüft aber alles und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt. Das ist Kirche.

Ein gesegnetes gutes Jahr 2025!

 - David Joram - 

erstellt von lilac-media